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3.5 Über Informatik reden

FANNY-MICHAELA REISIN, ORTWIN RENN
Hrsg.: Friedrich DIESTELMEIER, Herbert KLAEREN

Über Informatik (und ihre Produkte) reden - das tun Informatiker bei vielen Gelegenheiten: im Entwicklungsteam mit Fachkollegen und mit Experten anderer Fachrichtungen, im Zusammenhang mit der Entwicklung und Implementation der Produkte auch mit Anwendern und anderen Betroffenen.

Über Informatik (und ihre Produkte) reden aber auch Nicht-Informatiker: in der Politik, in den Medien, in öffentlichen Diskussionen und am vielzitierten Stammtisch. Auch in solchen Situationen sollten Informatiker, Männer wie Frauen, mitreden; so können sie ihre persönliche und fachliche Sicht der Dinge zur Geltung bringen.

Was bei all diesen Gelegenheiten herauskommt beim Reden, ob die Kommunikation ,,gelingt'', ob sie aus Sicht der Beteiligten ,,erfolgreich'' ist - das hängt von vielerlei Faktoren ab. Es ist das Ziel dieses Studientextes, auf einige wichtige Einflussfaktoren aufmerksam zu machen. Es soll das Bewusstsein dafür geschärft werden, wie wichtig eine gelingende Kommunikation für das Fach Informatik und für die Berufspraxis von Informatikern ist, und es soll deutlich werden, was man zum Gelingen der Verständigung beitragen kann.

Wer sich für die Kommunikation innerhalb der Informatik interessiert, der wird in der ersten Hälfte des Studientextes etwas über kooperative Arbeitsprozesse in Softwareprojekten erfahren. Zudem zeigt Fanny-Michaela REISIN eine Methode, wie ein gemeinsames, für alle Beteiligten gültiges Bezugsschema der Verständigung entwickelt werden kann.

Wer sich für das Reden über Informatik interessiert, für den stellt Ortwin RENN in der zweiten Hälfte des Studientextes ein Verfahren des ,,rationalen Diskurses'' vor. Dieses Verfahren bietet einen Rahmen für Verständigungsprozesse, nicht zuletzt zur Konfliktlösung bei Technikkontroversen.

Ein Studientext kann über Kommunikation, ihre Notwendigkeit und ihre Gesetzmäßigkeiten informieren. Diese Information kann die Vorbedingungen für ein gelungenes Gespräch verbessern und so das Reden über Informatik erleichtern. Ein gedruckter Text aber kann die praktische Erfahrung nicht ersetzen. Insofern ist die Ergänzung des Lernens durch praktisches Tun (nämlich durch Kommunizieren) bei diesem Studientext besonders wichtig.

Friedrich Diestelmeier, Sylvia Rizvi


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Johannes Busse, August 10, 1999