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up: 5 Leittexte
5.1 Was sind Leittexte?
Leittexte sind
kurze, ergebnisorientierte Gebrauchsanleitungen. Sie sind
- verschriftete Anleitungen, um Aufgaben eigenständig lösen zu
können;
- kurz genug, um auch innerhalb einer Unterrichtsstunde bearbeitet
werden zu können;
- exemplarisch und setzen am konkreten Beispiel
an; Verallgemeinerungen müssen vom Leser selbst geleistet werden;
- pragmatisch und heuristisch, um schnell zu einem Arbeitsergebnis
führen zu können.
Leittexte können nicht vollständig sein. Im Gegenteil regen sie an,
eine Thematik an Hand anderer Literatur tiefer zu durchdringen.
Leittexte werden im Unterricht eingesetzt
- zur Eigenlektüre durch die Studierenden;
- als Impuls oder Kurzeinführung in ein Thema;
- mit dem Zweck der aktiven ergebnisorientierten Arbeit
(zum Beispiel in Kleingruppen);
- als (Denk-)Anregungen zu Ergänzung und Kritik.
In unseren Veranstaltungen stellen wir die Leittexte den Studierenden
im WWW zur Verfügung, so dass diese stets vollständig verfügbar
sind.
In unseren Lehrveranstaltungen haben wir gute Erfahrungen gemacht, die
Studierenden selbst Leittext-Sammlungen erstellen und fortschreiben zu
lassen und diese Arbeit auch als
Zertifizierungsgrundlage zuzulassen:
- Dies entspricht der Lehrform ,,Lernen durch Lehren''.
- Die Studierenden tragen auf diese Weise mit einer Vielfalt von
Sichtweisen zu einer Aufgabe bei, die von einzelnen Dozenten so
nicht realisiert werden könnte.
- Studierende erachten es als sinnvoll, für nachfolgende
Veranstaltungen Grundlagen liefern zu können.
- Im Laufe der Zeit ensteht ein Pool von Material, mit dem das
Lehrziel ,,Methodenkompetenz'' durch Texte gestützt werden kann.
Die folgenden Texte wurden zum Teil von Studierenden erstellt. Zwar sind
es nicht immer ,,perfekte'' Texte geworden, doch dafür ,,leben'' sie.
Wir haben die Texte in diese Veröffentlichung aufgenommen als
Beispiele dafür, welche Ergebnisse auch ohne Expertenaufwand zu
leisten sind. Zudem setzt exploratives Arbeiten den Mut zum Unfertigen
voraus.
Weiter: 5.2 Erwartungsinventar
Johannes Busse, August 10, 1999