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3.8 Informatik im persönlichen Leben

Autoren: Thomas A.WETZSTEIN, Herrmann DAHM, Roland ECKERT
Hrsg.: Detlev KRAUSE, Herbert KLAEREN

In diesem Studientext stehen Nutzer und Nutzerinnen sowie Nutzungsformen von Informations- und Kommunikationstechnologien im Mittelpunkt. Die Autoren erörtern den Nutzungsalltag anhand vieler Praxisbeispiele und anhand von Idealtypen. Sie untersuchen die Frage, ob Gefahren der Vereinzelung und des mangelnden Realitätsbezugs bestehen und welche Veränderungen auf politischer Ebene eingetreten oder noch zu erwarten sind. Dabei werden die Chancen der Technik betont.

Die Autoren distanzieren sich von kritischen Analysen, die persönliche Erfahrungsräume, soziale Beziehungen und demokratische Öffentlichkeit durch Informationstechnik bedroht sehen. Sie benennen und erklären die Unterschiede von computervermittelter und direkter Kommunikation und sehen gerade in den Informationsnetzen eher eine Chance auf zusätzliche als eine Gefahr für bestehende Kommunikationsformen und -inhalte.

Zu diesem Zweck zeigt der Studientext auf, wozu und auf welche Weise verschiedene Personen Informationstechnik im Alltag einsetzen. Es geht in diesem Studientext also weniger um die Gestaltung von Software als vielmehr um eine typisierende Beschreibung der Nutzer der Informatik-Produkte. Ihre Biographien und ihre Umgangsweisen werden vorgestellt, um Vorurteile und Ängste abzubauen, die von außen öfters an die Computertechnik herangetragen werden.

Es wird auch gefragt, wie sich die Informationstechnik als neues Kommunikationsmedium bewährt und wie man Probleme der mediengestützten Kommunikation sozialwissenschaftlich besser verstehen kann. So wird der technische Kommunikationsbegriff dem soziologischen gegenübergestellt. Informatiker/innen erhalten so etwas wie einen ,,Crashkurs'' in Sachen Interaktion und Nutzungsverhalten, der ihnen helfen soll, die Auswirkungen bestimmter technischer Gestaltungsoptionen besser einordnen zu können. Gleichzeitig erhalten sie so einen Einblick in die sozialwissenschaftliche Leseweise der Informationstechnik und können die Argumente, die dort vorgebracht werden, besser nachvollziehen und aus ihrer Sicht beantworten.

Schließlich wird auch nach Chancen und Risiken der Politik in der ,,Informationsgesellschaft'' gefragt.

Der Studientext will Informatikern und Informatikerinnen die soziologische Herangehensweise an Phänomene technisch vermittelter Kommunikation nahe bringen.

Detlev Krause


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Johannes Busse, August 10, 1999