Die Präsenz- und Studienphasen in unserem Lehr- und Lernkonzept können in den verschiedensten Formen durchgeführt werden. Die Vielfalt der Etiketten verschiedener Durchführungsformen ist enorm: Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium, Workshop, Praktikum, Besprechung, Meeting, Exkursion, Labor, Lehrgang, Repetitorium, ,,Paukkurs'', Selbsterfahrungs-Wochenende und Vieles mehr.
Nicht immer war während der Erprobungsphase des Fernstudiums ,,Informatik und Gesellschaft'' unter allen Beteiligten (Mitarbeiter, projektfremde Dozenten ebenso wie Teilnehmer des Seminars) Konsens vorhanden, was genau sich hinter diesen Etiketten verbirgt. Die Gestaltungsoffenheit unserer experimentellen Lehr- und Lern-Arrangements erwies sich besonders dort als problematisch, wo zwischen Leitern und Teilnehmern von Präsenzphasen Übereinkünfte über Rollen, Aufgaben oder Lehrformen getroffen werden sollten.
Pragmatisch lösten wir das Problem, indem wir für unsere Veranstaltungen das Etikett ,,Workshop'' wählten. Ein Workshop war als universitäre Lehrform hinreichend ungebräuchlich, um uns zu erlauben, unseren externen Dozenten entsprechende Durchführungstips an die Hand zu geben.
Aus systematischer Sicht sahen wir uns vor die Aufgabe gestellt, verschiedene ,,Typen'' von Lehren und Lernen zu unterscheiden:
Die Kernfrage dazu lautet: Wer ist verantwortlich, dass etwas (und was) gelernt oder erarbeitet wird?
Eine Teilantwort auf diese Fragen findet sich sich in unserem Verbundkonzept. Andere Teile - so zum Beispiel die Frage, ob, und wenn ja: welche Lehrarrangements und -medien soziales Lernen begünstigen - sind für uns bis heute offen und Gegenstand weiterer Bemühungen. Auch wenn wir also auf die meisten dieser Fragen hier keine Antworten geben können, wollen wir doch unsere Teil-Antwort: eine kleine Systematik von Veranstaltungsformen, hier vorstellen.